Wieso verpassten AstraZeneca und Moderna gigantischen Suchtrend?

Okt 28, 2022

Silas Sachs
Senior Consultant

„COVID-19 Vaccine“ verzeichnete Anfang 2021 einen gigantischen Suchtrend, den genau diese Unternehmen verpassten, die dazu am meisten hätten sagen können. Ob sie den Trend verpasst haben, oder taktisch auswichen, bleibt vorerst ein Rätsel, aber in jedem Fall gibt es Optimierungspotenzial. Die Konkurrenzanalyse zeigt im Vergleich zwischen einigen großen Marktteilnehmern ein erstaunliches Muster. Mit unserer neuen Methode der Search Visibility ermitteln wir über welche Suchbegriffe Unternehmen Aufmerksamkeit bekommen.

Ab November 2020 nimmt das Thema COVID-19 Vakzine in den USA allgemein Fahrt auf, zu diesem Zeitpunkt erklärte die WHO COVID-19 zur Pandemie. Ab dann sind die ersten Impfstoffe im Fokus der Aufmerksamkeit und die Suchanfragen nach „COVID-19 Vaccine“ steigen im März 2021 auf täglich eine Million. Die Kurve des US-Google-Trends korreliert bis zum Juli 2021 direkt mit der Impfquote in den Vereinigten Staaten.

Vaccine Google Searches vs. Company Search Visibility

Vaccine Google Searches vs Company Search Visibility

Pfizer, Moderna, Johnson & Johnson und AstraZeneca haben Ende 2020 und Anfang 2021 die ersten Zulassungen für Impfstoffe bekommen und lagen damit potenziell im Fokus der Aufmerksamkeit. Es läge nahe, dass genau diese Unternehmen auch die höchsten Besucherzahlen auf Webinhalten zum Thema bekommen hätten, dem war so aber nicht. In der ersten großen Welle des Suchinteresses (Phase 2, 3) hatte Pfizer eine Welle der Sichtbarkeit mitgenommen, die anderen jedoch kaum.

Ab Juni 2021 hatten Johnson & Johnson und Pfizer dann deutlich nachgelegt und an Aufmerksamkeit gewonnen. Moderna und AstraZeneca blieben jedoch auch hier stark hinter dem Trend zurück. AstraZeneca scheint sich dem Trend sogar völlig zu entziehen und bleibt über den gesamten Trendverlauf deutlich weniger sichtbar als die Konkurrenz.

Unsere neue Analysemethode zeigt – Moderna und AstraZeneca blieben hinter Suchtrend zurück

Was hier wie unbeholfene Digitalkommunikation bei Astra und Moderna aussieht, sind wohl auch taktische Reaktionen auf die mediale Wahrnehmung. Die größten Spannungen in Bezug auf Impfungen, Nebenwirkungen und Impfpflichten gab es in der ersten Impfwelle bis Juni 2021, also zwar eine Chance für große Sichtbarkeit, aber hohes Risiko für negative Wahrnehmung. In so eine Aufmerksamkeitswelle trauen sich die meisten Unternehmen verständlicherweise nicht herein.

Trotzdem hat Pfizer sich hier nicht versteckt, sondern schon einen Teil der Welle mit aufgenommen. J&J gewinnt mit gutem Timing zeitig nach der größten Aufmerksamkeitswelle und wird deutlich sichtbarer. Es scheint, als hätte sich AstraZeneca von den negativen Schlagzeilen so sehr abschrecken lassen, dass sie sich dann im weiteren Verlauf der Thematik dauerhaft im Hintergrund hielten. J&J bekommt Anfang 2022 noch einmal deutlich mehr Aufmerksamkeit, normalisiert sich dann aber wieder.

Vor dieser Art von Aufmerksamkeit zurückzuschrecken ist nachvollziehbar, aber defensiv gedacht. Die Sichtbarkeit über Google Search (Search Visibility) hat aber eine andere Dynamik als die mediale Öffentlichkeit. So könnte man hier auch die Chance nutzen, den Dialog mit eigenen Informationen zu bereichern. Diejenigen, die nach „Covid 19 Vaccine“ suchen können potenziell auf der Website eines Herstellers gewünschte Informationen finden. Aus Sicht der Unternehmen also vielleicht sogar eine Möglichkeit abseits der aufgeheizten Dynamik neutral zu kommunizieren.

Search Visibility Analyse

Diese kurze Betrachtung wird sicher nicht allen Aspekten dieser unglaublich komplexen Thematik gerecht, soll aber zeigen, welche Einblicke die Search Visibility Analyse ermöglicht. Wir haben die Methode entwickelt, um Unternehmen zu ermöglichen, Thementrends, Kommunikationswirkung und Konkurrenzanalysen im Web durchzuführen. Um besser zu verstehen, wie die Search Visibility Analyse funktioniert und was man alles mit ihr herausfinden kann, vereinbaren Sie einfach ein kurzes Gespräch mit uns. Oder sprechen Sie unseren Gründer und Geschäftsführer Frank Sielaff direkt über LinkedIn an.

Der Alexa-Effekt
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